Free your mind anstelle von Burn Out

Veröffentlicht am 21. Mai 2023 um 19:31

Just because you take breaks doesn’t mean you’re broken.

Wir alle kennen den Unterschied zwischen unserem Wach- und Unterbewusstsein. Das Unterbewusstsein speichert unter anderem langfritiges Wissen, speichert Erfahrungen und Verhaltensmuster. Das Wachbewusstsein hingegen ist auch unser Arbeitsgedächtnis und ist vor allem für Problemlösungs- und Informationsverarbeitungsprozesse zuständig. Unser Wachbewusstsein ist in seiner Kapazität begrenzt und nur eine ganz bestimmte Menge an Informationen können aufgenommen und wahrgenommen werden.
Pro Sekunde strömen über 11 Millionen Bits (Reize) auf uns ein; Töne, Gerüche, Empfindungen- aber dein Gehirn kann mit seinem Wachbewusstsein lediglich 7 Bits pro Sekunde verarbeiten.
Unser Gehirn ist entsprechend darauf geeicht, eine Aufgabe nach der anderen zu erfüllen. Multitasking und viele gleichzeitige Aufgaben und offene Loops werden zu einer Überforderung für unser Wachbewusstsein. Was dann passiert? Die offenen Loops werden in unserem Unterbewusstsein abgespeichert und spätestens wenn du im Bett liegst, dein Gehirn langsam von der Beta-Frequenz in die Theta-Frequenz umschaltet (mit den Theta-Wellen tauchen wir immer mehr in unser Unterbewusstsein ab), öffnet dein Unterbewusstsein seine Türen und präsentiert dir alle offenen Loops; all die Dinge, die du noch erledigen wolltest, aber nicht dazu gekommen bist. Und dann? Dann schüttet dein Gehirn nicht das Schlafhormon Melatonin aus, welches zwingend nötig ist für einen erholsamen Schlaf, sondern stattdessen das Stresshormon Cortisol was dazu führt, dass du nicht zur Ruhe kommst.
Die Wichtigkeit von Schlaf darf an dieser Stelle nicht unterschätzt werden. Schlaf ist die Arbeits- und Erholungsphase für unseren Körper und Geist. Während wir schlafen, laufen zahlreiche förderliche Prozesse in unserem Körper ab; unter anderem Entgiftung, Erholung, Neurotransmitter-Umbau, Festigen von Erinnerungen und Erfahrungen und auch das Festigen von Erlerntem.

Dieser permanente „Overload“ kann Depressionen begünstigen; denn dein Gehirn kommt nicht mehr zur Ruhe und das Gefühl deiner Selbstwirksamkeit sinkt.
Wie können wir dieser kognitiven Last entgegenwirken und uns von einem übermässigen Overload befreien? Ich möchte dir gerne 7 Schritte vorstellen, die dir dabei effektiv helfen und dein Leben wieder in eine gesündere Richtung lenken können.

7 Schritte um deine kognitive Last zu mindern

  1. Vergib dir täglich
    Oft wirst du nicht alle von dir vorgenommenen täglichen Aufgaben bewältigen und erledigen können und deinen Ansprüchen gerecht werden. Vergib dir dafür täglich. Nimm die offnene Punkte wahr, ärgere dich nur kurz und dann überlege dir, was du beim nächsten Mal anders machen willst. Sprich dann zu dir selbst „heute war einfach nicht mehr möglich, ich habe mein Bestes gegeben“ und finde Frieden.
    Viele Menschen leiden nicht unter den Ereignissen in ihrem Leben, sondern an der mächtigen Stimme in ihrem Kopf, die findet, das etwas nicht gut genug funktioniert hat.
  2. Loop Amnesy
    Entlasse dich aus stressigen Vorhaben und Verpflichtungen. Schnell sammeln sich in unserem Alltag offenen Loops, wie z.B. Ideen, die du umsetzen möchtest oder Versprechen, die du dir selbst oder anderen gegeben hast. All dies kann zur unbewussten Last werden. An dieser Stelle kann es dir helfen, wenn du dir notierst, was du noch alles machen willst. Atme tief durch und sage dir dann „ich bin okay, wie ich bin“. Werde dir bewusst, dass du eigentlich gar nichts „musst“. Und dann entlasse dich aus allen stressigen Vorhaben und Verpflichtungen. Falls du Versprechungen gemacht hast, die dich zu viel Energie kosten oder welche du einfach nicht umsetzen kannst, sprich es aus und bitte die Menschen um Verständnis. Wähle dann bewusst, was jetzt gerade wirklich wichtig für dich ist und was du als nächstes tun willst.
  3. Eins nach dem anderen
    Definiere für dich klare Zeiteinheiten mit klaren Anliegen. Halte dich dann entsprechend daran und sei in dieser Zeit ganz bewusst im Hier und Jetzt. Versuche dabei Multitasking zu vermeinden und bleibe mit deiner Aufmerksamkeit ganz bei einer Sache, ohne Ablenkung.
  4. Reduziere Entscheidungen
    Um deinen Overload zu minimieren hilft es, sich bestimmte Routinen zuzulegen. Lege dir bereits am Abend vorher deine Kleidung für den nächsten Tag bereit. Frühstücke jeden Morgen das gleiche, gesunde, ausgewogene Frühstück. Dein Gehirn liebt die Vereinfachung von Dingen. Es liebt Wiederholungen und Monotonie. Natürlich ist diese „Vereinfachung“ nicht dafür gemacht, um wirklich wachsen zu können und aus der Komfortzone auszubrechen. Ich empfehle dir dies nur, wenn du erkennst, dass du gerade in einem Erschöpfungszustand festhängst und wieder Ruhe und Stablität benötigst.
  5. Entlaste dein Gehirn
    Halte wenn immer möglich einen Notizzettel und einen Stift bereit. Somit kannst du Gedanken, Ideen und To-Do’s immer direkt notieren und musst sie nicht krampfhaft im Kopf behalten. Entlaste dein Gehirn und schreibe alles auf, was du nicht vergessen darfst.
  6. Tue nichts
    Dieser Punkt klingt vielleicht einfacher als er ist. Kannst du das überhaupt noch? Einfach sitzen und nicht’s tun? Keine E-Mails lesen, kein Social Media checken. Plane für dich klare Zeitfenster fürs Arbeiten, für private Treffen aber eben auch fürs Nicht’s tun.
  1. Power of No
    Wann hast du das letzte Mal zu etwas Nein gesagt? Sage ab sofort Nein zu Dingen, die dir nicht gut tun und dich überlasten. Oft haben wir Schwierigkeiten, Nein zu sagen, weil wir bereits in unsere Kinderheit entsprechend konditioniert wurden. Aber weisst du was? Ganz ehrlich? Du hast das Recht, nicht verfügbar zu sein. Nicht alles was uns als dringend erscheint, ist auch wirklich wichtig. Werde dir bewusst, dass jedes Nein ein Ja zu dir ist. Lerne Nein zu sagen, zu unnötigen und zu vielen Informationen. Lerne Nein zu sagen beim Konsumieren, in Gesprächen und zu Ablenkung. Erschaffe dir Zeitinseln nur für dich.
    Dein Unvermögen, Nein zu sagen, führt zu chronischem Stress, Burn Out, Frust und zu einem unklaren Selbst.

Wenn du anfängst, diese Schritte, einer nach dem anderen und Stück für Stück umzusetzen, dann wird sich deine kognitive Last vermindert, davon bin ich überzeugt. Du wirst plötzlich wieder viel mehr Zeit haben und um einiges bewusster Leben.
Free your brain!
Ganz viel Freude bei der Umsetzung.

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